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Temarubi / Nauru-Fächerschwanz

Nauru-Fächerschwanz (Rhipidura sp.)

Mikronesien beherbergt heute noch drei Arten von Fächerschwänzen, den Pohnpei-Fächerschwanz (Rhipidura kubaryi Finsch), den Palau-Fächerschwanz (Rhipidura lepida Hartlaub & Finsch) sowie den Fuchsfächerschwanz (Rhipidura rufifrons (Latham)), der mit einigen Unterarten die Marianen bewohnt.

Es mag vormals durchaus mehr Formen gegeben haben ….

Der einzige Hinweis auf des ehemalige Vorkommen einer Fächerschwanzart auf der isolierten Insel Nauru ist der Bericht des Ethnologen Paul Hambruch aus dem Jahr 1910, der wiederum Erzählungen aufgeschrieben hat, die ihm von einem Einheimischen der Insel erzählt wurden.:

Die Vogelwelt ist nach Zahl und Art reicher. Der Fregattvogel (Tachypetes aquila), itsi, die schwarze Seeschwalbe (Anous), doror, die weiße Seeschwalbe (Gygis), dagiagia, werden als Haustiere gehalten; der erste galt früher als heiliger Vogel, mit den beiden anderen werden Kampfspiele veranstaltet. Am Strande trifft man den Steinwälzer (Strepsilas interpres), dagiduba, den Regenpfeifer (Numenius), den Uferläufer (Tringoides), ibibito, die Schnepfe, ikirer, den Brachvogel ikiuoi, den Strandreiter iuji, die Ralle, earero bauo und zwei Möwenarten (Sterna), igogora und ederakui. Im Busche beobachtet man an den Blüten der Kokospalme den kleinen Honigsauger raigide, die Rohrdrossel (Calamoherpe syrinx), itirir und den Fliegenschnäpper (Rhipidura), temarubi.” [1]  

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Dieser Bericht wird offiziell als unwahrscheinlich abgelehnt [3], was ich persönlich nicht verstehe, denn er erscheint mir durchaus zuverlässig, selbst wenn es die dort aufgezählten Vögel zu der Zeit bereits nicht mehr gegeben haben sollte, so können die Überlieferungen durchaus länger überdauert haben.

Das Foto zeigt den Pohnpei-Fächerschwanz von der gleichnamigen Insel.

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Es ist erstaunlich, dass auch die Inseln Chuuk und Yap offenbar keine einheimischen Fächerschwanzarten beherbergen – hier geht man für gewöhnlich oft davon aus, dass es solche Arten durchaus vormals gegeben haben dürfte, dass sie aber schon bald nach der Besiedlung durch Menschen ausgestorben sind. [2]

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Foto: thibaudaronson
https://www.inaturalist.org/people/thibaudaronson

(under creative commons license (4.0))
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

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Quellen:

[1] Paul Hambruch: Nauru. Ergebnisse der Südsee-Expedition 1908-1910. II. Ethnographie: B. Mikronesien, Band 1.1 Halbband. Hamburg, Friedrichsen 1914
[2] David W. Steadman: Extinction and Biogeography of Tropical Pacific Birds. University of Chicago Press 2006
[3] Donald W. Buden: The birds of Nauru. Notornis 55: 8-19. 2008

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bearbeitet: 20.03.2021