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Geheimnisvolle Vögel: Teil 1.: Die Familie Sylphornithidae

Hier möchte ich einmal eine Art Fortsetzungs“roman“ beginnen, der sich mit geheimnisvollen, kaum bekannten, rätselhaften Vogelformen beschäftigen soll.

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Die Familie Sylphornithidae wurde im Jahr 1988 für die Art Sylphornis bretouensis Mourer-Chauviré erstellt, die aus dem oberen Eozän Frankreichs stammt. Weitere Gattungen/Arten wurden später hinzugefügt. [1][2][3][4]

Die Familie umfasst sehr kleine, singvogelähnliche Vögelchen, gehört allerdings zur Ordnung der Spechtvögel (Piciformes) und ist innerhalb dieser Ordnung wahrscheinlich am nächsten mit den rezenten Glanzvögeln (Galbulidae) verwandt. Die Sylphornithidae sind hier nur eine von wahrscheinlich mehreren Familien innerhalb dieser Ordnung, die im Paläogen [Paläozän, Eozän, Oligozän] die Nischen besetzten, die heute von Singvögeln eingenommen werden. [4]

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Die bislang bekannten Vertreter der Sylphornithidae weisen einen semi-zygodactylen Fussbau auf, das bedeutet, die äußere Zehe konnte je nach Bedarf nach vorn oder nach hinten gedreht werden.

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Die folgenden Gattungen/Arten werden [von einigen Autoren] zur Familie Sylphornithidae gestellt.:

Palaegithalus cuvieri (Gervais): 1852 als Singvogel beschrieben, Oberes Eozän, Frankreich

Sylphornis bretouensis Mourer-Chauviré: 1988, Oberes Eozän, Frankreich [1]

Eutreptodactylus itaboraiensis Baird & Vickers-Rich: 1997, Oberes Paleozän, Brasilien; diese Art wurde ursprünglich der Familie der Kuckucke (Cuculidae) zugeordnet [2]

Oligosylphe mourerchauvireae Mayr & Smith: 2002, Unteres Oligozän, Belgien [3]

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Palaegithalus cuvieri; Typusexemplar, zu unvollständig um genauer untersucht werden zu können

Georges Cuvier: Recherches sur les ossemens fossiles de quadrupèdes : où l’on rétablit les caractères de plusieurs espèces d’animaux que les révolutions du globe paroissent avoir détruites. Paris: Deterville 1812

(public domain)
Palaegithalus cuvieri, diese beiden Exemplare scheinen heute nicht mehr zu existieren

Darstellungen aus: Alphonse Milne-Edwards: Recherches anatomiques et paléontologiques pour servir à l’histoire des oiseaux fossiles de la France. Paris: Victor Masson 1867-1871

(public domain)

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Es bleibt noch zu erwähnen, dass die Welt im Paläogen einerseits recht ähnlich ausgesehen haben mag wie heutzutage, dass aber viele bekannte Rollen von anderen „Darstellern“ eingenommen wurden, nicht nur bei den Säugern sondern auch bei den Vögeln. Echte Singvögel gab es zu dieser Zeit auf der heutigen Nordhalbkugel noch nicht oder zumindest noch kaum, ihre Nischen wurden von vollkommen anderen Vögeln eingenommen, darunter Verwandte der Hopfe, der Mausvögel, der Papageien oder der Spechtvögel.

Echte Singvögel, die nachweißlich in Australien entstanden, wanderten erst im Laufe des Paläogens ein und konnten sich schließlich zum Ende dieses Zeitalters wirklich etablieren und zu der unfassbaren Anzahl an Arten weiterentwickeln, die wir heute kennen.

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Referenzen:

[1] C. Mourer-Chauviré: Le gisement du Bretou (Phosphorites du Quercy, Tarn-et-Garonne, France) et sa faune des vertebres de l’Eocene superieur; 2. Oiseaux. [Le Bretou locality (Quercy Phosphorites, Tarn-et-Garonne, France) and its late Eocene vertebrate fauna; 2. Birds.]. Palaeontographica Abteilung A 205(1-6): 29-50. 1988
[2] Robert F. Baird; Patricia Vickers-Rich: Eutreptodactylus itaboraiensis gen. et sp. nov., an early cuckoo (Aves: Cuculidae) from the Late Paleocene of Brazil. Alcheringa: An Australasian Journal of Palaeontology 21(2): 123-127. 1997
[3] G. Mayr; Richard Smith: Avian remains from the lowermost Oligocene of Hoogbutsel (Belgium). Bulletin de l’Institut Royal des Sciences Naturelles de Belqique, Sciences de la Terre 72: 139-150. 2004
[4] Gerald Mayr: The phylogenetic relationships of the Tertiary Primoscenidae and Sylphornithidae and the sister taxon of crown group piciform birds. Journal of Ornithology 145(3): 188-198. 2004

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geändert: 26.05.2018