Category Archives: News

Neue Art – Nördlicher Silberwangen-Ameisenwürger (Sakesphoroides niedeguidonae Cerqueira et. al.)

Der Silberwangen-Ameisenwürger (Sakesphoroides cristatus (Wied)) lebt ausschließlich in der so-genannten Caatinga, einer Trockenwaldregion im Nordosten Brasiliens; die Männchen und Weibchen der Art weisen einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus auf, unterscheiden sich also deutlich in ihrer Färbung voneinander.

Während einer Studie wurde nun festgestellt, dass zwei bekannten Populationen dieser Art eigentlich tatsächlich zwei eigenständige Arten darstellen.

Die Männchen beider Arten lassen sich äußerlich nur schlecht unterscheiden; die Weibchen jedoch sehen deutlich anders aus, die Weibchen der ‘neuen’, nördlichen Art weisen eine heller braun gefärbte Federhaube, olivenbraunes statt zimtbraunes Rückengefieder sowie auffällig gebänderte Schwanzfedern auf; die Arten können außerdem anhand des Gesanges unterschieden werden.

Männchen; leider habe ich kein Foto eines Weibchens finden können

Foto: Luciano Bernardes
https://www.inaturalist.org/people/luciano_bernardes
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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Quelle:

[1] Pablo Cerqueira; Gabriela R. Gonçalves; Tânia F. Quaresma; Marcelo Silva; Mauro Pichorim; Alexandre Aleixo: A new antshrike (Aves: Thamnophilidae) endemic to the Caatinga and the role of climate oscillations and drainage shift in shaping cryptic diversity of Neotropical seasonal dry forests. Zoologica Scripta. advance online publication. doi: 10.1111/zsc.12672. 2024

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bearbeitet: 02.08.2024

Neue Art – Timor-Nachtschwalbe (Caprimulgus ritae King et al.)

Diese Art ist anhand von vier oder fünf Exemplaren bekannt, die auf den Inseln Timor und Wetar im Südosten Indonesiens gefunden wurden.

Die Art ist offenbar am nächsten mit der weitverbreiteten Langschwanz-Nachtschwalbe (Caprimulgus macrurus (Horsfield)) (siehe Foto) und der Flores-Nachtschwalbe (Caprimulgus meesi Sangster & Rozendaal) verwandt, die nur auf den indonesischen Inseln Flores und Sumba vorkommt und welche ebenfalls erst vor relativ kurzer Zeit beschrieben wurde.

Die Timor-Nachtschwalbe ist kleiner als ihre nächsten Verwandten und kann von diesen außerdem anhand ihrer Lautäußerungen und Details der Gefiedermusterung unterschieden werden.

Langschwanz-Nachtschwalbe (Caprimulgus macrurus)

Foto: juliesarna
https://www.inaturalist.org/people/juliesarna
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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Quelle:

[1] Ben F. King; George Sangster; Colin R. Trainor; Martin Irestedt; Dewi M. Prawiradilaga; Per G. P. Ericson: A new species of nightjar (Caprimulgus) from Timor and Wetar, Lesser Sunda Islands, Wallacea.Ibis advance online publication. doi: 10.1111/ibi.13340. 2024

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bearbeitet: 02.08.2024

Neue Art – Anden-Schwarzgesichttangare (Trichothraupis griseonota Cavarzere et al.)

Die Schwarzgesichttangare (Trichothraupis melanops (Vieillot)) lebt im Atlantischen Regenwald im Osten Südamerikas, eine kleine isolierte Population kommt aber in den Anden vor, und diese wurde nun als eigenständige Art erkannt und beschrieben: als Anden-Schwarzgesichttangare.

Die ‘neue’ Art unterscheidet sich von der Schwarzgesichttangare (Trichothraupis melanops (Vieillot)) anhand einer ausgedehnteren schwarzen Gesichtsmaske und eines grau anstatt grünlich gefärbten Rückens; beide Geschlechter haben eine blasser gefärbte Unterseite und kürzere Füße.

Foto: Saul
https://www.inaturalist.org/people/arias_saul
http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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Quelle:

[1] Vagner Cavarzere; Thiago Vernaschi V. Costa; Gustavo S. Cabanne; Natalia Trujillo-Arias; Rafael S. Marcondes; Luís F. Silveira: A new species of tanager (Aves: Thraupidae) from the eastern slopes of the Andes. Zootaxa 5468: 541-556. 2024

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bearbeitet: 02.08.2024

Neue Art – Barroso-Sturmschwalbe (Oceanites barrosi Norambuena et al.)

Die Südlichen Sturmschwalben (Oceanitidae) leben ausschließlich auf der südlichen Halbkugel; bisher werden drei Arten anerkannt, es dürften aber insgesamt sieben sein! Eine wurde jetzt als vollkommen neu beschrieben: die Barroso-Sturmschwalbe.

Wie alle Arten ihrer Gattung verbringt sie den größten Teil ihres Lebens auf der offenen See, wo sie nach Nahrung sucht indem sie dicht über der Wasseroberfläche fliegt und mit den Füßen auf der Wasseroberfläche herumplätschert um so kleine Krebstierchen o.ä. anzulocken; sie brütet vermutlich irgendwo an den Andenhängen Zentral-Chiles.

Foto aus: ‘H. V. Norambuena; R. Barros; Á. Jaramillo; F. Medrano; C. Gaskin; T. King; K. Baird; C. E. Hernádez: Resolving the conflictive phylogenetic relationships of Oceanites (Oceanitidae: Procellariiformes) with the description of a new species. Zootaxa 5486: 451-475. doi: 10.11646/zootaxa.5486.4.1. 2024’

https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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Quelle:

[1] H. V. Norambuena; R. Barros; Á. Jaramillo; F. Medrano; C. Gaskin; T. King; K. Baird; C. E. Hernádez: Resolving the conflictive phylogenetic relationships of Oceanites (Oceanitidae: Procellariiformes) with the description of a new species. Zootaxa 5486: 451-475. doi: 10.11646/zootaxa.5486.4.1. 2024

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bearbeitet: 02.08.2024

Neue Art – Nördlicher Riesenkolibri (Patagona chaski Williamson et al.)

Der Nördliche Riesenkolibri wurde gerade erst als eigenständige Art erkannt und beschrieben; die ‘neue’ Art ähnelt dem Riesenkolibri (Patagona gigas (Vieillot)), ist aber etwas größer und unterscheidet sich außerdem von der Art durch ihre etwas heller gefärbte Kehle sowie den offenbar etwas auffälligeren hellen Augenring.

Beide Arten kommen offenbar gemeinsam in Ecuador und Teilen Perus gemeinsam vor; der Nördliche Riesenkolibri hält sich jedoch ganzjährig in höheren Lagen auf, im Gegensatz zum gewöhnlichen Riesenkolibri, der z.B. zur Nahrungssuche auch tiefer gelegene Regionen aufsucht.

Photo: John F. Green
https://www.inaturalist.org/people/bewickwren
http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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Kleines Update:

Die Art muss Patagona peruviana Boucard heißen, da sie bereits 1893 unter diesem Namen beschrieben worden war … es ist also tatsächlich gar keine ‘neue’ Art. [2]

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Quellen:

[1] Jessie L. Williamson; Ethan F. Gyllenhaal; Selina M. Bauernfeind; Emil Bautista; Matthew J. Baumann; Chauncey R. Gadek; Peter P. Marra; Natalia Ricote; Thomas Valqui; Francisco Bozinovic; Nadia D. Singh; Christopher C. Witt: Extreme elevational migration spurred cryptic speciation in giant hummingbirds. PNAS 121: e2313599121. doi: 10.1073/pnas.2313599121. 2024
[2] Juan I. Areta; Matthew R. Halley; Guy M. Kirwan; Heraldo V. Norambuena; Niels K. Krabbe; Vítor Q. Piacentini: The world’s largest hummingbird was described 131 years ago. Bulletin of the British Ornithologists’ Club 144(3): 328-332. 2024

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bearbeitet: 10.10.2024

Neue Art – El Dorado Ameisenpitta (Grallaria sp. ‘El Dorado’)

Diese vermutlich neue Vogelart wurde bereits 2015 entdeckt (zu dieser Zeit aber nicht als neu erkannt), so dass die offizielle Entdeckung als neue Art tatsächlich erst  im Jahr 2024 stattfand. [1]

Der El Dorado Ameisenpitta lebt im El Dorado Nature Reserve in der Sierra Nevada de Santa Marta im Norden Kolumbiens, eine Region in der sehr viele endemische Vogelformen beheimatet sind.

Ursprünglich wurden die Vögel als Schuppenbauch-Ameisenpittas (Grallaria squamigera Prévost & Des Murs) identifiziert; neuerdings geht man jedoch davon aus, dass sie eine eigenständige Art darstellen könnten, vor allem aufgrund ihrer Lautäußerungen, die offenbar deutlich anders klingen als die des Schuppenbauch-Ameisenpittas.

Noch ist nicht restlos geklärt, ob es sich tatsächlich um eine neue Art oder Unterart handelt, und endgültige Klarheit wird sicher erst durch DNA-Untersuchungen zu schaffen sein, es ist jedoch bereits klar, dass die Familie der Ameisenpittas tatsächlich weitaus artenreicher ist als zuvor gedacht. [2]

El Dorado Ameisenpitta (Grallaria sp.)

Photo: Fundacion ProAves
https://www.inaturalist.org/people/fundacion_proaves
http://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Schuppenbauch-Ameisenpitta (Grallaria squamigera)

Photo: Norma Malinowski
https://www.inaturalist.org/people/bogwalker
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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Quellen:

[1] Sophie A. H. Osborn; Chad V. Olson: New record and known-range extension of Undulated Antpitta (Grallaria squamigera) in the Sierra Nevada de Santa Marta of Colombia. Boletín SAO 24(1&2): 9-12. 2015
[2] Morton L. Isler; R. Terry Chesser; Mark B. Robbins; Andrés M. Cuervo; Carlos Daniel Cadena; Peter A. Hosner: Taxonomic evaluation of the Grallaria rufula (Rufous Antpitta) somplex (Aves: Passeriformes: Grallariidae) distinguishes sixteen species. Zootaxa 4817(1): 1-74. 2020

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bearbeitet: 18.04.2024

Aus eins mach drei – Schwarzflügelmonarch

Der Schwarzflügelmonarch (Monarcha frater Sclater) ist ein typischer Vertreter der Familie Monarchidae und lebt in Australien und Neuguinea, es werden vier Unterarten unterschieden.

Die Art wird nun nach einer Studie aus dem Jahr 2023 in drei monotypische Arten aufgespalten (zumindest wird eine solche Aufspaltung vorgeschlagen).:

Perlmonarch (Monarcha canescens Salvadori)
Arfak-Monarch (Monarcha frater Sclater)
Maskenmonarch (Monarcha periophthalmicus Sharpe) (ssp. kunupi = synonym)

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Perlmonarch (Monarcha canescens)

Foto: Tony Palliser
https://www.inaturalist.org/people/tonypalliser
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Arfak-Monarch (Monarcha frater)

Foto: David Bishop
https://www.inaturalist.org/people/kdbishop69
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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Quelle: 

[1] Leo Joseph; Julian Teh; Paul Sweet; Phil Gregory: The Black-winged Monarch (Monarcha frater): Geographic variation, taxonomy, a “new” population, and an enduring mystery in migration. Avian Research 14(3): 1-11. 2023

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bearbeitet: 08.11.2023

Azurracke – eine eigenständige Art oder nicht?

Azurracke (Eurystomus azureus G. R. Gray)

Die Azurracke ist auf die nördlichen Molukken, Indonesien beschränkt, sie weist ein nahezu einheitliches azurblaues Gefieder auf und unterscheidet sich dadurch deutliche von den neun derzeit anerkannten Unterarten der Türkisracke (Eurystomus orientalis (L.)), die auch sehr viel weiter verbreitet ist.

Eine DNA-Studie aus dem Jahr 2018 kam zu dem Ergebnis, dass die Azurracke innerhalb der Unterarten der Türkisracke anzusiedeln ist, sprich, dass sie genetisch gesehen eine Unterart der Türkisracke darstellt.

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2023 bestätigt nun dieses Ergebnis, schlägt aber vor die verschiedenen Formen der Türkisracke weiter zu untersuchen, denn wenn man der Azurracke weiterhin den Status einer eigenen Art zuerkennen will, so muss man die genetisch deutlich gekennzeichneten Unterartengruppen der Türkisracke ebenfalls als jeweils eigenständige Arten anerkennen.:

Unterschieden werden können eine nördliche Gruppe (Klade), eine südliche- sowie eine östliche Gruppe; da sich azureus aber innerhalb eben dieser letztgenannten östlichen Gruppe findet, müsste diese weiter aufgesplittet werden, dies ergäbe dann eine Australasiatische Gruppe und eine Gruppe, die auf die Salomonen beschränkt ist – im Ganzen wären dies nun also vier neue Arten.

Die neuen Arten würden nun heißen:

Nördliche Türkisracke (Eurystomus cyanicollis Vieillot)
Türkisracke (Eurystomus orientalis (L.))
Australische Türkisracke (Eurystomus pacificus (Latham))
Salomonen-Türkisracke (Eurystomus solomonensis Sharpe)

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eine Art, zwei Arten oder gar vier Arten? von links nach rechts: ssp. cyanicollisssp. orientalisssp. waigiouensisssp. pacificus sowie azureus

Foto aus: ‘Ulf S. Johansson; Martin Irestedt; Per G. P. Ericson: Patterns of phylogenetic diversification in the Dollarbird (Eurystomus orientalis) and Azure Roller (Eurystomus azureus) complex. Molecular Phylogenetics and Evolution 189: 1-13. 2023’

https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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Quellen: 

[1] Ulf S. Johansson; Martin Irestedt; Yanhua Qu; Per G. P. Ericson: Phylogenetic relationships of rollers (Coraciidae) based on complete mitochondrial genomes and fifteen nuclear genes. Molecular Phylogenetics and Evolution 126: 17-22. 2018
[2] Ulf S. Johansson; Martin Irestedt; Per G. P. Ericson: Patterns of phylogenetic diversification in the Dollarbird (Eurystomus orientalis) and Azure Roller (Eurystomus azureus) complex. Molecular Phylogenetics and Evolution 189: 1-13. 2023

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bearbeitet: 08.11.2023

From seven to thirteen – the genus Schiffornis

The species of the genus Schiffornis inhabit the tropics of northern South America, especially the Amazon region; up to now this genus was thought to contain seven species with several subspecies, however, splitting had already been suggested for some time.:

Foothill Schiffornis (Schiffornis aenea (Zimmer))
Varzea Schiffornis (Schiffornis major Des Murs)
Guianan Schiffornis (Schiffornis olivacea (Ridgway))
Russet-winged Schiffornis (Schiffornis stenorhyncha (Sclater, PL & Salvin))
Brown-winged Schiffornis (Schiffornis turdina (Wied))
Northern Schiffornis (Schiffornis veraepacis (Sclater, PL & Salvin))
Greenish Schiffornis (Schiffornis virescens (Lafresnaye))

Now, a new study found that the diversity indeed is much higher than previously thought, and that this genus actually contains many more, yet very cryptic, species.

One was described as completely new.:

Cracraft’s Schiffornis (Schiffornis cracrafti Lima et al.)

The others have been upleveled from subspecific to specific rank (Unfortunately I cannot properly name them here because I cannot access the paper discussed here.).

Most of these new species cannot really be distinguished by their appearance but differ significantly by their songs and by their DNA. [1]

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Brown-winged Schiffornis (Schiffornis turdina)

Photo: edvandroabreuribeiro
https://www.inaturalist.org/people/edvandroabreuribeiro
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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References:

[1] Rafael Dantas Lima; Fernanda Bocalini; Luís Fábio Silveira: Integrative revision of species limits in the genus Schiffornis (Aves: Tityridae) reveals cryptic diversity in the Neotropics. Zoological Journal of the Linnean Society advance online publication. doi: 10.1093/zoolinnean/zlad108. 2023

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edited: 04.10.2023

A (not really) new species of sunbird – Wakatobi Subird (Cinnyris infrenatus Hartert)

The Wakatobi Sunbird was actually described in 1903; it was subsequently reclassified as a subspecies of the Sahul Sunbird (Cinnyris clementiae Lesson) or the Olive-backed Sunbird (Cinnyris jugularis L.); it was only recently recognized as being a distinct species (again). [1][2]

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Photo: Abu Hamas
https://www.inaturalist.org/people/abuhamas
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

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References:

[1] Darren P. O’Connell; David J. Kelly; Seán B. A. Kelly; Kangkuso Analuddin; Adi Karya; Nicola M. Marples; Frank E. Rheindt; Thomas E. Martin: An assessment of the avifauna of the Wakatobi Islands, South-east Sulawesi, Indonesia: species recorded and taxonomic considerations. Raffles Bulletin of Zoology 68: 574-587. 2020
[2] Fionn Ó Marcaigh; David J Kelly; Darren P O’Connell; Kangkuso Analuddin; Adi Karya; Jennifer McCloughan; Ellen Tolan; Naomi Lawless; Nicola M Marples: Small islands and large biogeographic barriers have driven contrasting speciation patterns in Indo-Pacific sunbirds (Aves: Nectariniidae). Zoological Journal of the Linnean Society 198(1): 72-92. 2023

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edited: 21.07.2023

A new species of oriole – Ventriloquial Oriole (Oriolus consobrinus Ramsay)

The Dark-throated Oriole (Oriolus xanthonotus Horsfield) was thought to include four subspecies inhabiting parts of Southeast Asia including some islands of Indonesia as well as the island of Palawan north of Borneo; however, according to a recent study, it is now known that some of the populations are not closely related to each other at all.

Birds from northern Borneo and Palawan are more closely related to the Philippine oriole species and therefore should be treated as a distinct taxon for which the name Ventriloquial Oriole (Oriolus consobrinus Ramsay) has been suggested.

The new species is superficially identical to the Dark-throated Oriole but is somewhat smaller and can be distinguished by its song. [1]

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Dark-throated Oriole, nominate form

Photo: bejamynweil
https://www.inaturalist.org/people/benjamynweil
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Ventriloquial Oriole (Oriolus consobrinus ssp. persuanus (Bangs)), subspecies endemic to Palawan

Photo: Forest Botial-Jarvis
https://www.inaturalist.org/people/tiluchi
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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References:

[1] Frank E. Rheindt; Meng Yue Wu; Nyanasengeran Movin; Knud A. Jønsson: Cryptic species-level diversity in Dark-throated Oriole Oriolus xanthonotus. Bulletin of the British Ornithologists’ Club 142(2): 254-267. 2022

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edited:

20.07.2023

A new subspecies of the Ruby-throated Bulbul 

The Ruby-throated Bulbul (Rubigula dispar (Horsfield)) is known to inhabit the islands of Bali, Java and Sumatra in Indonesia and was until now considered monotypic, that means the populations were not seen as being distinct in any way.

According to a new study, however, it is now known that the birds from Sumatra differ from the others by their bright red instead of yellow eyes, and to some degree by subtle differences of the color of their plumage as well as by having a slightly longer beak. 

The Sumatran birds were accordingly classified as a new subspecies and named as Rubigula dispar ssp. matamerah Berryman & Collar.

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a bird from Bali

Photo: Bruno Durand
https://www.inaturalist.org/people/brunodurand
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
a bird from Sumatra

Photo: Mitch Rose
https://www.inaturalist.org/people/mroseup
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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References:

[1] Alex Berryman; Nigel J. Collar: Subspeciation in the Ruby-throated Bulbul Rubigula dispar. Bulletin of the British Ornithologists’ Club 143(2): 237-243. 2023

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edited: 19.07.2023

From one to seven – Slaty-backed Nightingale-Thrush

The Slaty-backed Nightingale-Thrush (Catharus fuscater (Lafresnaye)) is a rather small, slaty grey colored thrush that looks as if it’s constantly judging you; it inhabits dense forests in the northwestern parts of South America. 

The species, despite being quite common and widespread, is not easy to observe and thus not well-known.

According to a new study, the Slaty-backed Nightingale-Thrush is in fact is a species complex containing at least seven species as well as four subspecies, some of them newly described. [1]

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Unfortunately, I have not yet access to this study, so I do not know more about it.

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Photo: Cephas
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

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References:

[1] Matthew R. Halley; Therese A Catanach; John Klicka; Jason D Weckstein: Integrative taxonomy reveals hidden diversity in the Catharus fuscater (Passeriformes: Turdidae) complex in Central and South America. Zoological Journal of the Linnean Society. advance online publication. doi: 10.1093/zoolinnean/zlad031. 2023

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edited: 08.07.2023

Aus Eins mach Zwei: Sängervireo

Der Sängervireo (Vireo gilvus (Vieillot)) ist eine mittelgroße, unauffällig gefärbte Vogelart, die in großen Teilen Nord- und im Norden Mittelamerikas brütet; der Art werden insgesamt vier Unterarten zugeordnet von denen die Nominatform das größte Verbreitungsgebiet aufweist.

Östlicher Sängervireo (Vireo gilvus)

Foto: Mark Dennis
https://www.inaturalist.org/people/md-in-ns15
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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Die restlichen drei Unterarten unterscheiden sich nicht zuletzt anhand ihres Gesangs von der Nominatform sondern vor allem auch anhand ihrer mitochondrialen DNA und sollten daher zusammen als eigenständige Art, Westlicher Sängervireo (Vireo swainsoni Baird), abgespalten werden.

Brewsters Westlicher Sängervireo (Vireo swainsoni ssp. brewsteri (Ridgeway))

Foto: Garth Harwood
https://www.inaturalist.org/people/garth_harwood
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Westlicher Sängervireo (Vireo swainsoni ssp. swainsoni Baird)

Foto: Oscar Johnson
https://www.inaturalist.org/people/henicorhina
http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Victorias Westlicher Sängervireo (Vireo swainsoni ssp. victoriae Sibley)

Foto: Steven Mlodinow
https://www.inaturalist.org/people/mlodinow
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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Quelle:

[1] Scott F. Lovell; M. Ross Lein; Sean M. Rogers: Cryptic speciation in the Warbling Vireo (Vireo gilvus). Ornithology 139(3): 1-16. 2021

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bearbeitet: 01.04.2023

Aus Eins mach Vier: Fuchsscheitelvireo

Der Fuchscheitelvireo (Tunchiornis ochraceiceps (Sclater)) ist eine der zahlreichen Vogelarten, über die so gut wie nichts bekannt ist, davon kann man sich leicht selbst überzeugen, wenn man einfach mal ein paar Blicke auf die verschiedenen Wikipedia-Einträge wirft, die es zu dieser Art gibt, diese stimmen nämlich nicht einmal im Gattungsnamen überein.

Die Art, oder besser der Artkomplex, bewohnt die bewaldeten Gebiete Mittelamerikas und des nördlichen Südamerikas.

Beschrieben wurde der Fuchsscheitelvireo ursprünglich als Mitglied der Gattung Hylophilus, deren Vertreter durchweg recht klein und eher unauffällig bräunlich gefärbt sind. Später stellte sich jedoch heraus, dass diese Gattung polyphyletisch ist, das bedeutet, dass ihre Vertreter, trotz ihres sehr ähnlichem Äußeren, keinen gemeinsamen Ursprung haben und somit eben auch nicht in dieselbe Gattung gestellt werden können und somit wurde für den Fuchsscheitelvireo eine neue Gattung erstellt. [1]

Von nun an wurde diese neue Gattung mal als monotypisch betrachtet und mal in zwei Arten aufgespalten, insgesamt wurden, je nach Autor, bis zu zehn oder gar mehr Taxa (Unterarten) anerkannt.

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Anhand von genetischen Untersuchungen weiß man nun aber mittlerweile, dass sich einige der vermeintlichen Unterarten vor zum Teil 10 Millionen Jahren voneinander getrennt haben, was bedeutet, dass sie tatsächlich als eigenständige Arten betrachtet werden müssen, trotz äußerlicher Ähnlichkeiten, und dass andere überhaupt keine taxonomische Berechtigung haben. [2]

Nach dieser jüngsten Revision verbleiben die folgenden sechs Taxa.:

Rostscheitelvireo (Tunchiornis ferrugineifrons (Sclater))

Goldscheitelvireo (Tunchiornis luteifrons (Sclater))

Pulun-Fuchscheitelvireo (Tunchiornis ochraceiceps ssp. bulunensis (Hartert))
Fuchsscheitelvireo (Tunchiornis ochraceiceps ssp. ochraceiceps (Sclater))

Gelblicher Rotscheitelvireo (Tunchiornis rubrifrons ssp. lutescens (Snethlage))
Rotscheitelvireo (Tunchiornis rubrifrons ssp. rubrifrons (Sclater & Salvin))

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Rostscheitelvireo (Tunchiornis ferrugineifrons) (unten), zusammen mit Braunkopfvireo (Hylophilus brunneiceps (Sclater)); man kann hier wunderbar verstehen, wieso diese Arten als kongenerisch (gattungsgleich) betrachtet wurden.

Darstellung aus: ‘P. L. Sclater: On the genus Hylophilus. The Ibis 4(19): 293-311. 1881’
(public domain)

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Quellen:

[1] David L. Slager; John Klicka: Polyphyly of Hylophilus and a new genus for the Tawny-crowned Greenlet (Aves: Passeriformes: Vireonidae). Zootaxa. 3884 (2): 194–196. 2014
[2] Nelson Buainain; Marina F. A. Maximiano; Mateus Ferreira; Alexandre Aleixo; Brant C. Faircloth; Robb T. Brumfield; Joel Cracraft; Camila C. Ribas: Multiple species and deep genomic divergences despite little phenotypic differentiation in an ancient Neotropical songbird, Tunchiornis ochraceiceps (Sclater, 1860) (Aves: Vireonidae). Molecular Phylogenetics and Evolution 162: 1-17. 2021

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bearbeitet: 27.03.2023

Elefantöse Neuigkeiten!

Seit der letzten Revision der Familie der so genannten Elefantenvögel (Aepyornithidae) [1] war deren Artenzahl von sieben auf vier geschrumpft.:

Aepyornithidae

Aepyornis hildebrandti Burckhardt
Aepyornis maximus Geoffroy Saint Hilaire

Mullerornis modestus (Milne-Edwards & Grandidier)

Vorombe titan (Andrews)

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Eine ganz neue Studie [2], in der ca. 1000 Jahre alte Eierschalen untersucht wurden, zeigt nun, dass einige dieser Arten eher weitläufig miteinander verwandt waren, so dass man sie sogar in verschiedene Familien stellen kann (ähnlich wie bei den neuseeländischen Moa-Arten, die auf drei Familien aufgeteilt werden).

Mullerornis modestus (Milne-Edwards & Grandidier) ist nun somit die einzige (derzeit anerkannte) Art der neuen Familie Mullerornithidae.

Einiges deutet auch darauf hin, dass Aepyornis maximus Geoffroy Saint Hilaire und Vorombe titan (Andrews) ein und dieselbe Art darstellen, dann würde es sich hierbei um einen der extremsten Fälle von Geschlechtsdimorphismus handeln, den man aus dem Vogelreich kennt, wahrscheinlich waren nämlich, wie auch bei anderen Ratiten, die Weibchen größer als die Männchen, in diesem Fall nur eben sehr viel größer (einen ähnlich extremen Geschlechtsdimorphismus findet man aber auch bei einigen der neuseeländischen Moa-Arten).

Zum Schluss ergab die Studie auch noch, dass es im äußersten Norden Madagaskars eine genetisch isolierte Population der Gattung Aepyornis gab, bei der es sich um eine eigenständige Art gehandelt haben mag.

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Und so sieht die aktualisierte Nomenklatur der Elefantenvögel nun aus.:

Aepyornithidae

Aepyornis hildebrandti Burckhardt
Aepyornis maximus Geoffroy Saint Hilaire
Aepyornis sp. ‘Irodo’

Mullerornithidae

Mullerornis modestus (Milne-Edwards & Grandidier)

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Quellen:

[1] James P. Hansford; Samuel T. Turvey: Unexpected diversity within the extinct elephant birds (Aves: Aepyornithidae) and a new identity for the world’s largest birds. Royal Society Open Science 5(9): 1-28. 2018
[2] Alicia Grealy; Gifford H. Miller; Matthew J. Phillips; Simon J. Clarke; Marilyn Fogel; Diana Patalwala; Paul Rigby; Alysia Hubbard; Beatrice Demarchi; Matthew Collins; Meaghan Mackie; Jorune Sakalauskaite; Josefin Stiller; Julia A. Clarke; Lucas J. Legendre; Kristina Douglass; James Hansford; James Haile; Michael Bunce: Molecular exploration of fossil eggshell uncovers hidden lineage of giant extinct bird. Nature Communications 14(914): 1-14. 2023

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bearbeitet: 07.03.2023 

Neu beschrieben – Príncipe-Ohreule

Príncipe-Ohreule (Otus bikegila Melo et al.)

Diese Art von der Insel Príncipe, São Tomé und Príncipe, wurde offiziell im Jahr 2016 entdeckt, ist aber offenbar bereits 1928 in Aufzeichnungen von Ornithologen erwähnt worden; sie wurde jetzt wissenschaftlich beschrieben.

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Darstellung von: Marco N. Correia; aus: Martim Melo, Bárbara Freitas, Philippe Verbelen, Sátiro R. da Costa, Hugo Pereira, Jérôme Fuchs, George Sangster, Marco N. Correia, Ricardo F. de Lima, Angelica Crottini: A new species of scops-owl (Aves, Strigiformes, Strigidae, Otus) from Príncipe Island (Gulf of Guinea, Africa) and novel insights into the systematic affinities within Otus. ZooKeys 1126: 1-54. 2022

https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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Quelle:

[1] Martim Melo; Bárbara Freitas; Philippe Verbelen; Sátiro R. da Costa; Hugo Pereira; Jérôme Fuchs; George Sangster; Marco N. Correia; Ricardo F. de Lima; Angelica Crottini: A new species of scops-owl (Aves, Strigiformes, Strigidae, Otus) from Príncipe Island (Gulf of Guinea, Africa) and novel insights into the systematic affinities within Otus. ZooKeys 1126: 1-54. 2022

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bearbeitet: 01.11.2022

Grünschlüpfer – genetische Untersuchungen decken eine zuvor unbekannte, versteckte Vielfalt auf

Der Grünschlüpfer ist mit ca. 8 cm Neuseelands kleinster Vogel und zugleich einer der urtümlichsten.

Derzeit werden dieser Art zwei Unterarten zugeordnet, die Nominatform, die auf der Südinsel lebt und die ssp. granti Mathews & Iredale (siehe Foto), die auf der Nordinsel vorkommt.

Foto: Kevin Frank
https://www.inaturalist.org/people/kevin_frank
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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Auf der Nordinsel weist die Art eine lückenhafte Verbreitung mit mehreren voneinander getrennten Populationen auf und lange Zeit wurde angenommen, dass dies durch Veränderungen der Umwelt durch menschliche Einflüsse hervorgerufen wurde – dem scheint aber nicht so zu sein. Eine Studie aus dem Jahr 2021 hat ergeben, dass es auf der Nordinsel mindestens drei genetisch voneinander unterscheidbare Populationen der Art gibt, von denen eine seit ca. 5 (südöstliche Küstenregion), eine weitere seit 2,5 bis 1,2 Millionen Jahren (Hauturu) genetisch isoliert sind. [1]

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Es ist durchaus möglich, dass manche dieser genetisch isolierten Populationen den Status eigenständiger Unterarten zugeschrieben bekommen könnten, dafür sind aber weitere Untersuchungen notwendig, die auch die genetischen Daten der Nominatform von der Südinsel mit berücksichtigen.

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Quelle: 

[1] Sarah J. Withers; Stuart Parsons; Mark E. Hauber; Alistair Kendrick; Shane D. Lavery: Genetic divergence between isolated populations of the North Island New Zealand Rifleman (Acanthisitta chloris granti) implicates ancient biogeographic impacts rather than recent habitat fragmentation. Ecology and Evolution 2021; 00:1–17. https://doi.org/10.1002/ece3.7358

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bearbeitet: 26.10.2022

Zealandornithidae – eine neue fossile Familie neuseeländischer Vögel

Es ist eine einigermaßen bekannte Tatsache, dass Neuseeland auch heute noch einige Reliktpopulationen ansonsten längst ausgestorbener Lebensformen beherbergt, dies war aber bereits in der Vergangenheit so.

Die fossile Fauna der St Bathans-Fundstelle hat nun eine weitere solche Reliktlinie hervorgebracht, die Familie der “Zealandia-Vögel”, benannt anhand eines distalen Endstücks eines Humerus eines Vogels, der sich keiner bekannten Familie zuordnen lässt (Zealandornis relictus Worthy et al.). [1]

Dieser Vogel dürfte in etwa die Größe eines durchschnittlichen Finken erreicht haben und könnte mit den Mausvögeln verwandt gewesen sein, ohne dabei zu den Mausvögeln selbst zu gehören. Es ist möglich, dass seine Familie gondwanischen Ursprungs ist und in Neuseeland ihr letztes Refugium gefunden hatte, oder, wie etliche andere neuseeländische Vogelformen auch, ursprünglich aus Australien zugewandert ist. Wie so oft gilt auch hier, es sind weitere Funde notwendig um genauere Angaben zum Aussehen und zu den Verwandtschaftsverhältnissen dieser Art/Familie zu machen. [1]

Eine Rekonstruktion ist derzeit nicht wirklich möglich, bzw. wäre rein spekulativ.

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Quelle:

[1] Trevor H. Worthy; R. Paul Scofield; Steven W. Salisbury; Suzanne J. Hard; Vanesa L. De Pietri; Michael Archer: Two new neoavian taxa with contrasting palaeobiogeographical implications from the early Miocene St Bathans Fauna, New Zealand. Journal of Ornithology http://dx.doi.org/10.1007/s10336-022-01981-6. 2022

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bearbeitet: 08.03.2022

Neu beschrieben – Rapa-Ralle

Rapa-Ralle (Gallirallus astolfoi Salvador, Anderson & Tennyson)

Rapa, nicht etwa Rapa Nui, die Osterinsel, sondern nur Rapa, manchmal auch Rapa Iti genannt, ist für mich persönlich einer jener Orte, mit dem ich Begriffe wie geheimnisvoll oder rätselhaft verbinde.

Von dieser Insel stammen einige subfossile Knochen, die in antiken ‘Küchen’abfällen gefunden wurden, darunter waren die Knochen dieser Ralle, aber auch einige andere, die zu einem Sittich (Cyanoramphus sp.) und zu einer Taube (Ducula sp.) gehören.

Zumindest die Ralle wurde nun beschrieben, sie gehört zu einer gigantischen Radiation einer einzigen Gattung, die allein im polynesischen Dreieck vermutlich mehrere hundert Arten umfasst hat, die alle bis auf eine einzige, die neuseeländische Weka (Gallirallus australis (Sparrman)), ausgerottet wurden! [1][2][3]

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Quellen:

[1] David W. Steadman: Extinction and Biogeography of Tropical Pacific Birds. University of Chicago Press 2006
[2] J. D. Tennyson; Atholl Anderson: Bird, reptile and mammal remains from archaeological sites on Rapa Island. In: Atholl Anderson; Douglas J. Kennett: Taking the High Ground; The archaeology of Rapa, a fortified island in remote East Polynesia. In: Terra Australis 37. 105-114. Canberra, ANU E Press 2012
[3] Rodrigo B. Salvador; Atholl Anderson; Alan J. D. Tennyson: An extinct new rail (Gallirallus, Aves: Rallidae) species from Rapa Island, French Polynesia. Taxonomy 1: 448-457. 2021

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bearbeitet: 09.01.2022

Neu beschrieben – Inti-Tangare

Inti-Tangare (Heliothraupis oneilli Lane et al.)

Dieser Vogel wurde erstmals 1993 entdeckt, wurde aber erst in den 2000er Jahren als etwas Neues erkannt und mit dem Spitznamen “Kill Bill-Tangare” bedacht; aufgrund ihrer Färbung, die an den, unter Filmfans berühmten, Anzug der Hauptdarstellerin im gleichnamigen Film erinnert.

Die Art wurde nun endlich offiziell als neue Gattung und Art beschrieben und wird wegen ihrer leuchtend gelben Färbung als Inti-Tangare bezeichnet, nach dem  Quechua-Wort “Inti” für Sonne. [1]

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Quelle:

[1] Daniel F. Lane; Miguel Angel Aponte Justiniano; Ryan S. Terrill; Frank E. Rheindt; Luke B. Klicka; Gary H. Rosenberg; Jonathan Schmitt; Kevin J. Burns: A new genus and species of tanager (Passeriformes, Thraupidae) from the lower Yungas of western Bolivia and southern Peru. Ornithology 138: 1-17. 2021

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bearbeitet: 02.01.2022

A new Messel bird with exceptionally well-preserved feathers!

During the latest digging campaign in the Messel shale, a new bird fossil was found that has unimaginably well-preserved feathers – even by Messel standards, while the bones themselves are rather crumbly.

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This bird reaches the size of a recent Great Tit (Parus major L.), it apparently had a short and broad beak and anisodactyl feet.

The feathers are exceptionally well-preserved and distinctly colored: the feathers on the head and neck are greyish brown with reddish brown tips; the rump feathers are dark ashy brown; the primary coverts of the wing are straw yellow, the primaries are reddish brown with a purplish hue; the tail feathers (at least 10) are nearly as long as the primaries, they are straw yellow and have a distinct reddish brown and dark brown stripy pattern not unlike as in recent birds of prey.

These are of course not the original colors of that bird, yet the patterns are! [1]

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The fossil has only just been found, it hasn’t yet been prepared and has not even a collection number, thus there is not much that can be said about it, however, all in all this form reminds me on Hassiavis laticauda Mayr, a member of the family Archaeotrogonidae from the same locality, but it is of course much smaller and has proportionally less stout arm- and leg bones.

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References:

[1] Georgina Jadikovskaal: Fossil of unknown bird species resembling great tit found during dig at UNESCO site. Zenger News July 12, 2021

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… just a quick sketch

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edited: 09.08.2021

Aus Eins mach Fünf: Schwarzkehltrogon

Der Schwarzkehltrogon (Trogon rufus Gmelin) wurde untersucht und dabei wurde festgestellt, dass drei seiner fünf anerkannten Unterarten Artstatus erhalten sollten, außerdem wurde noch eine neue Form beschrieben.:

Kerrs Schwarzkehltrogon (Trogon cupreicauda (Chapman))
Alagoas-Schwarzkehltrogon (Trogon muriciensis Dickens et al.)
Anmutiger Schwarzkehltrogon (Trogon tenellus Cabanis)
Südlicher Schwarzkehltrogon (Trogon chrysochloros Pelzeln)

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Anmutiger Schwarzkehltrogon (Trogon tenellus Cabanis); ehemals eine Unterart des Schwarzkehltrogons

Foto: Charlie Jackson
https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

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Quelle:

[1] Jeremy Kenneth Dickens, Pierre-Paul Bitton, Gustavo A Bravo, Luís Fábio Silveira. Species limits, patterns of secondary contact and a new species in the Trogon rufus complex (Aves: Trogonidae). Zoological Journal of the Linnean Society 169. 2021

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bearbeitet: 23.04.2021

Die rätselhaften karibischen Höhlenrallen – sind gar keine Rallen

Drei Arten heute ausgestorbener Vögel werden als Höhlenrallen bezeichnet, schlicht weil ihre Überreste vornehmlich in den Ablagerungen von Höhlen gefunden wurden, in die sie z.B. als Reste von Eulenmahlzeiten gerieten.

Alle drei Arten stammen aus der Karibik, alle drei waren flugunfähig, und alle drei sind verschwunden nachdem die ersten Menschen vor Ort anlangten und Hunde und Ratten einschleppten. [1][2][3]

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Antillen-Höhlenralle (Nesotrochis debooyi Wetmore)
Kuba-Höhlenralle (Nesotrochis picapicensis (Fischer & Stephan))
Haiti-Höhlenralle (Nesotrochis steganinos Olson)

Bislang wurden diese drei Arten als Vertreter der Familie der Rallen betrachtet, nach neuesten Untersuchungen sind sie jedoch mit den Aptornithidae aus Neuseeland und den Saruthruridae aus Afrika, Madagaskar und Neuguinea verwandt, stehen aber in einer Schwesternposition zu diesen beiden Familien und sollten daher eine eigenständige Familie darstellen, die dann wohl Nesotrochidae genannt werden dürfte. [4]

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Quellen:

[1] A. Wetmore: Bones of birds collected by Theodoor de Booy from Kitchen Midden deposits in the islands of St. Thomas and St. Croix. Proceedings of the United States National Museum 54(2245): 513-522. 1918 
[2] Alexander Wetmore: Bird remains from the caves of Porto Rico. Bulletin of the American Museum of Natural History 46: 297-333. 1922 
[3] Storrs L. Olson: A new species of Nesotrochis from Hispaniola, with notes on other fossil rails from the West Indies (Aves: Rallidae). Proceedings of the Biological Society of Washington 87(38): 439-450. 1974 
[4] Jessica A. Oswald; Ryan S. Terrill; Brian J. Stucky; Michelle J. LeFebvre; David W. Steadman; Robert P. Guralnick: Supplementary material from “Ancient DNA from the extinct Haitian cave-rail (Nesotrochis steganinos) suggests a biogeographic connection between the Caribbean and Old World”. Biological Letters 17(3). 2021

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bearbeitet: 19.03.2021

Atlantisia – eine Gattung, die es nie gab

Die Gattung Atlantisia wurde ursprünglich für drei Arten von flugunfähigen Arten verwendet, die auf einigen Inseln im Atlantischen Ozean endemisch verbreitet sind bzw. waren; eine davon ist der kleinste noch lebende flugunfähige Vogel, während die beiden anderen Arten leider ausgerottet wurden.

1. Atlantisia podarces (Wetmore), das ausgestorbene Saint Helena-Sumpfhuhn, ist offenbar tatsächlich am nächsten mit der Gattung Porphyrio verwandt und sollte daher besser seinen originalen Namen tragen – Aphanocrex podarces Wetmore.

2. Atlantisia rogersi Lowe, die Atlantisralle (siehe Foto), die auf dem winzigen Inaccessible Island in der Inselgruppe Tristan da Cunha lebt, ist, wie man anhand von DNA-Untersuchungen weiß, ein Mitglied der Gattung Laterallus und heißt nun Laterallus rogersi (Lowe).  

3. Atlantisia elpenor Olson, die ausgestorbene Ascencion-Ralle vom entlegenen Ascencion Island, stammt wohl vom selben Vorfahren ab wie die Atlantisralle und sollte daher nun Laterallus elpenor (Olson) heißen. [1]

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Auch wenn der Gattungsname Atlantisia nun obsolet ist, ändert das nichts an der Tatsache, dass die ehemaligen Vertreter dieser Gattung zu den interessantesten und mysteriösesten Vogelarten der Welt gehören, über die bis heute fast nichts bekannt ist. 

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Atlantisralle (Laterallus rogersi (Lowe))

Foto: Brian Gratwicke
http://creativecommons.org/licenses/by/2.0

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Quelle:

[1] Marn Stervander; Peter G. Ryan; Marm Melo; Bengt Hansson: The origin of the world’s smallest flightless bird, the Inaccessible Island Rail Atlantisia rogersi (Aves: Rallidae). Molecular Phylogenetics and Evolution 130: 92-98. 2019

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bearbeitet: 22.11.2020

Neu beschrieben – Jos-Rotscheitellerche

Jos-Rotscheitellerche (Calandrella cinerea ssp. rufipecta)

Die Familie der Lerchen ist vor allem in Afrika und Asien verbreitet, einige Arten leben auch in Europa; derzeit werden etwa 90 Arten unterschieden – es dürften tatsächlich aber viele mehr sein ….

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Die Jos-Rotscheitellerche kommt ausschließlich auf dem Jos-Plateu in Zentral-Nigeria vor; sie wird derzeit als Unterart der Rotscheitellerche (Calandrella cinerea (Gmelin)) betrachtet, einer Art, die vor allem im südlichen Afrika verbreitet ist.

Die neu beschriebene Form ist schon sehr lange bekannt, offenbar schon seit 1958; sie wurde letztmalig im Jahr 1994 beobachtet und galt als ausgestorben bis sie schließlich im Jahr 2004 wiederentdeckt wurde – beschrieben wurde sie erst jetzt.

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Quelle:

[1] Martin Stervander; Bengt Hansson; Urban Olsson; Mark F. Hulme; Ulf Ottosson; Per Alström: Molecular species deliminations of larks (Aves: Alaudidae), and integrative taxonomy of the genus Calandrella, with the description of a range-restricted African relic taxon. Diversity 12(428): 1-28. 2020 

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Fotos aus: ‘Martin Stervander; Bengt Hansson; Urban Olsson; Mark F. Hulme; Ulf Ottosson; Per Alström: Molecular species deliminations of larks (Aves: Alaudidae), and integrative taxonomy of the genus Calandrella, with the description of a range-restricted African relic taxon. Diversity 12(428): 1-28. 2020’

http://creativecommons.org/licenses/by/4.0

Ich würde mich nicht im Geringsten wundern, wenn die Jos-Rotscheitellerche irgendwann in Zukunft Artstatus erhalten würde. 

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bearbeitet: 15.11.2020

Say Hello! to the Henderson Island Sandpiper

Henderson Island Sandpiper  (Prosobonia sauli De Pietri et al.)

The so far rather modest year 2020 only got a little more colorful again shortly before its end … the orange-colored horror is about to pack his things and disappear … and now there is also good news for me personally because it concerns one of mine favorite species of bird: the Henderson Island Sandpiper has now officially been given a scientific name, even if not the most beautiful … [2]  

The species, previously only known under the name Prosobonia sp. ‘Henderson Island’, was first mentioned in 1994, and its remains must have been found some time before. [1]  

Now, ‘only’ 26 years later, the species was finally described and named.   🙂

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References:

[1] Graham M. Wragg; Marshall I. Weisler: Extinctions and new records of birds from Henderson Island. Notornis 41: 61-70. 1994
[2] Vanesa L. De Pietri; Trevor H. Worthy; R. Paul Scofield; Theresa L. Cole; Jamie R. Wood; Kieren J. Mitchell; Alice Cibois; Justin J. F. J. Jansen; Alan J. Cooper; Shaohong Feng; Wanjun Chen; Alan J. D. Tennyson; Graham M. Wragg: A new extinct species of Polynesian sandpiper (Charadriiformes: Scolopacidae: Prosobonia) from Henderson Island, Pitcairn Island Group, and the phylogenetic relationships of Prosobonia. Zoological Journal of the Linnean Society 20: 1-26. 2020

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edited: 08.11.2020

Neu beschrieben – Südgeorgien-Eselspinguin

Südgeorgien-Eselspinguin (Pygoscelis poncetii Tayler, Bonfitto, Clucas, Reddy & Younger)

Der Eselspinguin ist einer der wenigen Pinguine, die wirklich in der Antarktis leben, zumindest an den Küsten der Antarktischen Halbinsel; darüber hinaus gibt es noch einige weitere Populationen auf diversen subantarktischen Inselgruppen z.B. auf den Crozetinseln, auf den Falkland-Inseln, auf Heard und den McDonaldinseln, den Kerguelen oder auf Macquarie Island, auf den Südlichen Orkneyinseln, den Prinz-Edward-Inseln, Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln.

Durch neue Studien konnte nun nachgewiesen werden, dass sich diese Populationen äußerlich zwar so gut wie gar nicht, genetisch jedoch teils sehr stark unterscheiden; einige dieser Populationen wurden aufgrund von Größenunterschieden schon zuvor als Unterarten beschrieben, sie haben nun Artstatus erhalten; eine wurde jedoch komplett neu beschrieben – die Population von Südgeorgien.

Photo: Liam Quinn

http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0

Das Foto zeigt einen Vogel der neu beschriebenen Art am Strand von Südgeorgien.

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Referenzen:

[1] Joshua Tyler; Matthew T. Bonfitto; Gemma V. Clucas; Sushma Reddy; Jane L. Younger: Morphometric and genetic evidence for four species of gentoo penguin. Ecology and Evolution 1-11. 2020

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bearbeitet: 06.11.2020

Henderson Island Sandpiper

Fantastic things to come soon …:

V. L. De Pietri; T. H. Worthy; R. P. Scofield; T. L. Cole; J. R. Wood; A. Cibois, J. J. F. J. Jansen; G. Zhang; K. J. Mitchell; S. Feng; W. Chen; A. J. D. Tennyson; G. M. Wragg: A new species of Polynesian sandpiper (Charadriiformes: Scolopacidae: Prosobonia) from Henderson Island, Pitcairn Group, and the scolopacid affinities of Prosobonia. 

submited to the Zoological Journal of the Linnean Society. [1]

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References: 

[1] Justin J. F. J. Jansen; Alice Cibois: Clrifying the morphology of the enigmatic Kiritimati Sandpiper Prosobonia cancellata (J. F. Gmelin, 1785), based on a review of the contemporary data. Bulletin of the British Ornithologists’ Club 140(2): 142-146. 2020

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edited: 28.07.2020

Aus Eins mach Sechzehn: Einfarb-Ameisenpitta

Der Einfarb-Ameisenpitta, ein hübsches, aber recht unspektakulär gefärbtes, langbeiniges Vögelchen aus der Andenregion Südamerikas, bei dem es sich eigentlich um keine eigentliche Art sondern um einen Artenkomplex handelt, wie ich hier schon einmal geschrieben hatte, ist nun endlich entsprechend untersucht worden. [1]

Das Ergebnis ist noch spektakulärer als ich persönlich erwartet hatte, tatsächlich ist den ehemaligen sechs Unterarten Artstatus zugestanden worden, es sind aber auch noch neue Arten hinzu gekommen, insgesamt sind dies nun 16 Taxa (15 Arten und eine Unterart).:

Chamí-Ameisenpitta (Grallaria alvarezi Cuervo, Cadena, Isler & Chesser)
Ayacucho-Ameisenpitta (Grallaria ayacuchensis Hosner,; Robbins, Isler & Chesser)
Kastanienbrauner Ameisenpitta (Grallaria blakei Graves)
Cajamarca-Ameisenpitta (Grallaria cajamarcae (Chapman)) 
Oxapampa-Ameisenpitta (Grallaria centralis Hosner, Robbins, Isler & Chesser)
Bolivianischer Ameisenpitta (Grallaria cochabambae J. Bond & Meyer de Schauensee) 
Graves’ Ameisenpitta (Grallaria gravesi Isler, Chesser, Robbins & Hosner)
Junín-Ameisenpitta (Grallaria obscura Berlepsch & Stolzmann) 
Urobamba-Ameisenpitta (Grallaria occabambae ssp. occabambae (Chapman))
Marcapata-Ameisenpitta (Grallaria occabambae ssp. marcapatensis Isler, Chesser)
O’Neill-Ameisenpitta (Grallaria oneilli Chesser & Isler)
Zweifarb-Ameisenpitta (Grallaria rufocinerea Sclater & Salvin)
Muisca-Ameisenpitta (Grallaria rufula Lafresnaye) 
Perijá-Ameisenpitta (Grallaria saltuensis Wetmore)
Äquator-Ameisenpitta (Grallaria saturata Domaniewski & Stolzmann)
Puno-Ameisenpitta (Grallaria sinaensis Robbins, Isler, Chesser & Tobias)
Sierra Nevada-Ameisenpitta (Grallaria spatiator Bangs) 

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Quelle:

[1] Morton L. Isler; R. Terry Chesser; Mark B. Robbins; Andrés M. Cuervo; Carlos Daniel Cadena; Peter A. Hosner: Taxonomic evaluation of the Grallaria rufula (Rufous Antpitta) somplex (Aves: Passeriformes: Grallariidae) distinguishes sixteen species. Zootaxa 4817(1): 1-74. 2020

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bearbeitet: 25.07.2020

Wie viele Tapaculos der Gattung Scytalopus gibt es?

Nun ja, viele – laut einer neuen Studie (deren Fertigstellung offenbar etwa 40 Jahre gedauert hat!!!). 

Die Tapaculos der Gattung Scytalopus sind durchweg kleine, meist gräulich gefärbte, unauffällige Vögel mit schlechten Flugfähigkeiten, die im dichten Unterholz der Andenwälder im Südwesten Südamerikas leben (einige Arten kommen nördlicher vor). 

Der Magellantapaculo (Scytalopus magellanicus (J. F. Gmelin)) (siehe Abbildung unten) ist einer von ihnen und Teil eines Komplexes, der seinen Namen teilt, dem Scytalopus [magellanicus]-Komplex, der wiederum mehrere Arten umfasst, von denen einige erst vor kurzem entdeckt und beschrieben worden.

Magellantapaculo (Scytalopus magellanicus)

Darstellung aus: ‘Richard Crawshay: The birds of Tierra del Fuego. London: B. Quaritch 1907’
(public domain)

Nun, dieser Komplex ist jetzt noch artenreicher geworden, mit der Beschreibung von drei völlig neuen Arten, die sich von anderen unterscheiden: dem Jalcatapaculo (Scytalopus frankeae), dem Weißflügeltapaculo (Scytalopus krabbei) und dem Ampaytapaculo (Scytalopus whitneyi), sowie einer Unterart (die selbst erst 2010 beschrieben wurde), die in den Artrang erhoben wurde, dem Lojatapaculo (Scytalopus androstictus). [1]

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Quelle:

[1] Niels K. Krabbe; Thomas S. Schulenberg; Peter A. Hosner; Kenneth V. Rosenberg; Tristan J. Davis; Gary H. Rosenberg; Daniel F. Lane; Michael J. Andersen; Mark B. Robbins; Carlos Daniel Cadena; Thomas Valqui; Jessie F. Salter; Andrew J. Spencer; Fernando Angulo; Jon Fjeldså: Untangling cryptic diversity in the High Andes: Revision of the Scytalopus [magellanicus] complex (Rhinocryptidae) in Peru reveals three new species. The Auk 137: 1-26. 2020

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bearbeitet: 24.04.2024

Eine pleistozäne Lerche

Ein gut erhaltener, mumifizierter Vogelleichnam, der im sibirischen Permafrostboden gefunden wurde, wurde als Ohrenlerche (Eremophila alpestris (L.)) identifiziert, der Körper wurde nun weiter untersucht, und die Ergebnisse sind erstaunlich. 

Foto aus: ‘Nicolas Dussex; David W. G. Stanton; Hanna Sigeman; Per G. P. Ericson; Jacquelyn Gill; Daniel C. Fisher; Albert V. Protopopov; Victoria L. Herridge; Valery Plotnikov; Bengt Hansson; Love Dalén: Article Open Access Published: 21 February 2020 Biomolecular analyses reveal the age, sex and species identity of a near-intact Pleistocene bird carcass. Communications Biology 3: 1-6. 2020’

http://creativecommons.org/licenses/by/4.0

Die Radiokarbondatierung des gefrorenen Körpers ergab ein Alter von 43600 bis 41600 Jahren, das bedeutet, er stammt aus der letzten Eiszeit innerhalb des Oberpleistozäns (als Wollhaarmammuts überall auf der Nordhalbkugel häufig und weitverbreitet waren).

Die DNA des Vogels wurde ebenfalls überprüft und es wurde festgestellt, dass es sich um eine Ohrenlerche handelt, allerdings konnte das gefrorene Exemplar keiner der bekannten Unterarten zugeordnet werden. Es scheint hingegen der direkte Vorfahr zweier noch existierenden Formen zu sein, nämlich der Steppenlerche (Eremophila alpestris ssp. brandti (Dresser)) und der Uferlerche (Eremophila alpestris ssp. flava (J. F. Gmelin)) (siehe Foto), die sich aufgrund der Veränderungen der Umweltbedingungen während des Übergangs vom Pleistozän zum Holozän zu eigenständigen Unterarten aufspalteten. [1]

Uferlerche (Eremophila alpestris ssp. flava (J. F. Gmelin)); Männchen

Foto: MPF
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en

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Quelle:

[1] Nicolas Dussex; David W. G. Stanton; Hanna Sigeman; Per G. P. Ericson; Jacquelyn Gill; Daniel C. Fisher; Albert V. Protopopov; Victoria L. Herridge; Valery Plotnikov; Bengt Hansson; Love Dalén: Article Open Access Published: 21 February 2020 Biomolecular analyses reveal the age, sex and species identity of a near-intact Pleistocene bird carcass. Communications Biology 3: 1-6. 2020

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bearbeitet: 21.02.2020

Elal’s Mountain Swan – Kookne yeutensis

This new bird has recently been reported from Argentinia, and its name apparently is taken from the Aonikenk language, which is or was spoken by the Mapuche of southern Argentinia and its translation is given in the title.

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The new genus and species is known so far from a single bone, an incomplete right coracoid, whose „combination of characters strongly suggests anseriform affinities“. [1]

That means that this species obvioulsy was an anseriform, some duck- or goose-like bird, more or less similar to other Late Cretaceous or Early Paleocene species.

Let’s see if there will be more remains to be discovered in the future.

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References:

[1] Fernando. E. Novas; Federico. L. Agnolin; Sebastián Rozadilla; Alexis M. Aranciaga-Rolando; Federico Brisson-Egli; Matias J. Motta; Mauricio Cerroni; Martín D. Ezcurra; Agustín G. Martinelli; Julia S. d ́Angelo; Gerardo Alvarez-Herrera; Adriel R. Gentil; Sergio Bogan; Nicolás R. Chimento; Jordi A. García-Marasà; Gastón Lo Coco; Sergio E. Miquel; Fátima F. Brito; Ezequiel I. Vera; Valeria S. Perez Loinaze; Mariela S. Fernández & Leonardo Salgado: Paleontological discoveries in the Chorrillo Formation (upper Campanian-lower Maastrichtian, Upper Cretaceous), Santa Cruz Province, Patagonia, Argentina. Revista del Museo Argentino de Ciencias Naturales, n. s. 21(2): 217-293. 2019

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edited: 07.12.2019

Einfarb-Ameisenpitta x sechs

Der Einfarb-Ameisenpitta ist ein mehr oder weniger völlig schlicht, rötlich gefärbter, typischer Ameisenpitta, der in den dichten Wäldern der Anden und ihrer Ausläufer von Nordbolivien bis in Teile Südvenezuelas lebt. 

Der Vogel erreicht eine Größe von etwa 14,5 bis 15 cm. 

Die Art ist in sechs Unterarten unterteilt, die nun alle auf den Artstatus hochgestuft werden sollen. Sie werden dann wahrscheinlich wie folgt benannt:

Bolivianischer Ameisenpitta (Grallaria cochabambae J. Bond & Meyer de Schauensee)
Cajamarca-Ameisenpitta (Grallaria cajamarcae (Chapman))
Junín-Ameisenpitta (Grallaria obscura Berlepsch & Stolzmann)
Einfarb- oder Muisca-Ameisenpitta (Grallaria rufula Lafresnaye)
Sierra Nevada-Ameisenpitta (Grallaria spatiator Bangs)
Urobamba-Ameisenpitta (Grallaria occabambae (Chapman))

Diese zukünftigen neuen Arten unterscheiden sich geringfügig im Farbton ihres rötlich gefärbten Gefieders, höchstwahrscheinlich jedoch eher in ihrer DNA.

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Einfarb-Ameisenpitta (Grallaria (rufula ssp.) rufula … ziemlich wahrscheinlich)

Photo: Nigel Voaden
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0

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bearbeitet: 18.04.2024

Fossile Vögel aus dem James Ross-Basin in der Westantarktis

Es dürfte schon aufgefallen sein, dass ich ein bisschen von den Vögeln des Paläozän besessen bin, auch weil wir jede Menge gar nichts über sie wissen, besonders über jene aus dem frühen Paläozän, dem Beginn der “T-Zeit”, der Zeit unmittelbar nach dem K T-Grenze.  

Nun, es gibt eine neue Veröffentlichung, die einen Überblick über die Vögel gibt, die genau zu dieser Zeit existierten, an der K/T-Grenze … auf dem Kontinent der Antarktis, um genauer zu sein, aber auch über diese Zeit hinaus bis zum Oligozän. [1]  

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Ich habe diese Veröffentlichung noch nicht vollständig gelesen, aber da fast alle Vogelfossilien aus diesem Gebiet auf einzelne Knochen oder manchmal Teilskelette beschränkt sind, wirft es nicht so viel neues Licht auf die vorherigen Aufzeichnungen.

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Quelle:

[1] Carolina Acosta Hospitaleche; Piotr Jadwiszczak; Julia A. Clarke; Marcos Cenizo: The fossil record of birds from the James Ross Basin, West Antarctica. Advances in Polar science 30(3): 250-272. 2019

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bearbeitet: 25.07.2019

Neue paläozäne Vögel

Ein neuer wissenschaftlicher Bericht [1] wurde gerade veröffentlicht, in dem mehrere neue Vogelreste beschrieben werden, leider ohne eine Art zu beschreiben, da diese Überreste einfach zu fragmentarisch sind. Die Überreste selbst stammen aus dem mittleren Paläozän Belgiens und aus dem späten Paläozän Frankreichs.  

Es gibt einen sehr kleinen Gastornis sp., einen Lithornithiden, einen Ralloiden und einen nicht zuweisbaren „höheren Landvogel“, alle aus Belgien, und es gibt einen weiteren Lithornithiden, einen Pelagornithiden, einen möglichen Leptosomatiformen und einen wahrscheinlichen Cariamaformen, alle aus Frankreich.  

Nun, und das ist eigentlich auch schon fast alles.

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Quelle:

[1] Gerald Mayr; Thierry Smith: New Paleocene bird fossils from the North Sea Basin in Belgium and France. Geologica Belgica 22(1-2): 35-46. 2019

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bearbeitet: 21.07.2019

Neu beschrieben – Alcmona-‘Vogel’

Alcmona-‘Vogel’ (Alcmonavis poeschli Rauhut, Tischlinger & Foth)

Diese Art, die gerade erst beschrieben wurde, ist nur anhand von Teilen der Flügel, bzw. eines Flügels, bekannt (siehe Foto).

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Der ‘neue Vogel’ lebte in was vor 150 Millionen Jahren der so genannte Solnhofen-Archipel war, Seite an Seite mit den berühmten Archaeopterygidae, war aber offenbar nicht sehr nah mit diesen verwandt. 

Die wenigen Knochen sind, zumindest für meine Augen, äußerlich denen von Archaeopteryx albersdoerferi Kundrát et al. und Wellnhoferia grandis Elżanowski oder vielleicht sogar Jeholornis prima Zhou & Zhang aus China ziemlich ähnlich; sie zeigen aber immerhin, dass dieses Tier besser ans Fliegen angepasst war als die zeitgleich existierenden ‘Urvögel’, darüber hinaus wird er aber, zumindest äußerlich, recht ähnlich ausgesehen haben. 

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Foto: Oliver Rauhut
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0

Bis jetzt wurden nur die Überreste eines einzigen Arms, bzw. Flügels gefunden – ich hoffe es werden weitere Funde folgen.

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Quelle:

[1] Oliver W. M. Rauhut; Helmut Tischlinger; Christian Foth: A non-archaeopterygid avialan theropod from the Late Jurassic of southern Germany eLife DOI: 10.7554/eLife.43789.001. 2019 

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bearbeitet: 15.05.2019

The rail that (not) existed two times

During the last few days the online newspapers were trying to outdo each other with silly headlines, headlines like … :   

The bird that came back from the dead” or: “Extinct species of bird came back from the dead, scientists find” or, the worst of them all: “Scientists discover bird that came back from the dead – A species which became extinct 136,000 years ago in a rare flood on an Indian Ocean atoll has now re-emerged in the same place“  

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What is wrong with that?  

Well, a lot, but let’s just start with the statement that their isn’t any species that really goes extinct and then comes back, also not a rail species!  

We actually deal with two distinct species here, or let’s rather say, with two distinct taxa, since they may not be species but subspecies.  

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May I introduce the White-throated Rail (Dryolimnas cuvieri (Pucheran)), a very beautiful rail species that is endemic to the island of Madagascar and that apparently has also colonized the island of Mayotte northeast of Madagascar.    

Photo: Bernard Dupont  
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0

This species obviously is the source of several other flightless species and subspecies that are known to have existed on many of the islands around Madagascar, such forms are known from the islands of Mauritius and Réunion west of Madagascar and others from some of the atolls that belong to the Seychelles north of Madagascar, including the Aldabra atoll.  

And the Aldabra atoll in fact is the only place where such a flightless form (subspecies or species if you want) still survives until today, this is the Aldabra Rail (Dryolimnas (cuvieri ssp.aldabranus (Günther)).  

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Long time ago, some White-throated Rails for which reason ever, took a flight to the atoll to find it uninhabited (by rails) and decided to stay there … over time the rails that were born on this predator-free island stopped using their wings and their descendants again finally became completely flightless.  

But then the Aldabra atoll just disappeared due to total inundation in the middle Pleistocene, about 340000 years before present, leading to the extinction of all endemic animals and plants, including this ‘First’ Aldabra Rails.  

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Then again, around 100000 years before present, the sea-level begun to sink and the Aldabra atoll reemerged.  

Again, some White-throated Rails left their home island of Madagascar and took a flight to the north to find a new home on the now rail-free Aldabra atoll, and the story took the same direction as thousands of years before, and the final result are the recent endemic, flightless Aldabra Rails that one can see when visiting the atoll.  

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So, the Aldabra atoll was inhabited by two distinct lineages of flightless rails at two different times in history, respectively prehistory, that, despite both descenting from one and the same ancestor species, still represent two completely distinct forms, whether they are referred to as subspecies or as species.  

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References:  

[1] Julian P. Hume; David Martill: Repeated evolution of flightlessness in dryolimnas rails (Aves: Rallidae) after extinction and recolonization on Aldabra. Zoolocigal Journal of the linnean Society 20: 1-7. 2019  

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edited: 10.05.2019

A new species of bulbul – Creme-eyed Bulbul

This species has only just been described – Creme-eyed Bulbul (Pycnonotus pseudosimplex Shakya et al.); it is one of the many cryptic species that have been previously overlooked. 

The species appears to be more closely related to the Gray-fronted Bulbul (Pycnonotus cinereifrons(Tweeddale)) from the island of Palawan, Philippines than to the White-eyed Bulbul (Pycnonotus simplexLesson) with which it shares its habitat on the Indonesian island of Borneo and which it closely resembles. [1] 

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Creme-eyed Bulbul

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References:

[1] Subir B. Shakya, Haw Chuan Lim, Robert G. Moyle, Mustafa Abdul Rahman, Maklarin Lakim, Frederick H. Sheldon: A cryptic new species of bulbul from Borneo. Bulletin of the British Ornithologists’ Club 139(1): 46-55. 2019

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bearbeitet: 20.07.2023

Prehistoric Gambier Islands

A new paper, that was just published [1], deals with the subfossil remains that had been excavated on the Gambier Islands, far, far in the almost easternmost corner of Polynesia, more easterly are only the Pitcairn Islands and the well known island of Rapa Nui.

The Gambier Islands, for those who don’t know them, are basically a more or less sunken atoll, a so called ‚almost atoll‘ like the better known Aitutaki atoll in the Cook Islands. This ‚almost atoll‘ consists of a larger but still relatively small main island, Mangareva, and several other smaller islets surounding it, all of them of volcanic origin and merely the meager remains of a former large volcano. The whole group of islands is encircled by a fringe of coral islands, which again are formed by lifted coral reefs. There are some other real atolls (only coral islands without remains of former volcanoes) that belong to the Gambier group, these are Maria (East), Marutea (South), Matureivavao, Morane, Temoe, Tenararo, Tenarunga, and Vahanga.

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The authors describe one new species, a pigeon, and mention several others, mostly pigeons and of course seabirds, we are on a island group here after all.   😛

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The first surprise is Bountyphaps, very likely the same Bountyphaps obsoleta Worthy & Wragg that was originally described from Henderson Island, Pitcairn Islands. Its remains were found on Kamaka Island, one of the numerous small or very small islands within the group. The remains are interpreted as probably having been transported from the Pitcairn Islands to the Gambiers by Polynesian settlers, which indeed are known to have captured and tamed parrots and pigeons, at least in olden times when there still were parrots and pigeons.

The next bird is a newly described pigeon species, Ducula tihonireasini Rigal, Kirch & Worthy, its remains were found on Taravai Island, the second largest of the islands in the group, and it probably was endemic to the Gambier Islands.

Then there are a Ptilinopus sp. which may be identical to the Atoll Fruit-Dove (Ptilinopus coralensis Peale), and a Columbidae gen. & sp., probably Macropygia sp., which would extend the distributional area of that genus far to the east and to the south.

There are of course remains of the Pacific Reef Egret (Egretta sacra ssp. sacra (Gmelin)), the most common land bird in whole Polynesia today.

And off we go to the seabirds, here we have the remains of Red- and White-tailed Tropicbirds, a rather small Pseudobulweria sp., apparently also a new species, three unspecified Pterodroma spp., three Puffinus spp., the Wedge-tailed Shearwater, the Polynesian Storm-Petrel, the Great- and the Lesser Frigatebird, the White Tern, and finally another tern, probably the Blue Noddy.

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Most of these birds are known to have occurred on the Gambier Islands at least since 2005 when their first remains were found (except for Bountyphaps obsoleta, whose remains were wrongly assigned to another pigeon species, Alopecoenas nui (Steadman)). But only now their subfossil bones were scientifically investigated.

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References:

[1] Stanislas Rigal; Patrick V. Kirch; Trevor H. Worthy: New prehistoric avifaunas from the Gambier Group, French Polynesia. Palaeontologia Electronica 21.3.4A 1-35. 2018

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edited: 07.12.2018

Hurra!

Die Familie Aepyornithidae wurde endlich komplett überarbeitet!   🙂

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Bisweilen wurden zeitgleich bis zu 15 Arten anerkannt; nach der letzten Revision, die vor ca. 50 Jahren gemacht worden war [!], waren davon immer noch sieben geblieben.:

Aepyornis gracilis Monnier
Aepyornis hildebrandti Burckhardt
Aepyornis maximus Geoffroy Saint-Hilaire
Aepyornis medius Milne-Edwards & Grandidier

Mullerornis agilis Milne-Edwards & Grandidier
Mullerornis betsilei Milne-Edwards & Grandidier
Mullerornis rudis Milne-Edwards & Grandidier

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Und nun, nach der letzten Revision [1] sind nur vier Arten geblieben, und eine davon wurde in eine neue Gattung gestellt.:

Aepyornithidae

Aepyornis hildebrandti Burckhardt
Aepyornis maximus Geoffroy Saint Hilaire

Mullerornis modestus (Milne-Edwards & Grandidier)

Vorombe titan (Andrews)

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Quellen:

[1] James P. Hansford; Samuel T. Turvey: Unexpected diversity within the extinct elephant birds (Aves: Aepyornithidae) and a new identity for the world’s largest birds. Royal Society Open Science 5(9): 1-28. 2018

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bearbeitet: 27.09.2018

Say >Hello< to New Zealand’s newest bird species!

The Whenua Hou Diving Petrel was named after Whenua Hou [Codfish Island] a small island offshore the northwest coast of Stewart Island, New Zealand, where now the last remaining breeding population of this species, some 150 individuals at the most, remains.

The species did once breed on other New Zealand islands as well, including Dundas Island and Enderby Island (Auckland Islands), the Chatham Islands, South Island, and Stewart Island. It may also have bred on Macquarie Island.

The birds of that population are just now recognized as a distinct species, differing from the South Georgia Diving Petrel (Pelecanoides georgicus Murphy & Harper), with which they were until recently considered conspecific, and even consubspecific [if such a word exists] since this species was thought to be monotypic.

The Whenua Hou Diving Petrel can be distinguished from the South Georgia birds by several external features, especially by its more contrasting plumage.

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Photo: TheyLookLikeUs
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0

Unfortunately, all sea bird species are more or less threatened with extinction right now, mainly because of the increasing plastic pollution of the world’s oceans.

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References:

[1] Johannes H. Fischer, Igor Debski, Colin M. Miskelly, Charles A. Bost, Aymeric Fromant, Alan J. D. Tennyson, Jake Tessler, Rosalind Cole, Johanna H. Hiscock, Graeme A. Taylor, Heiko U. Wittmer: Analyses of phenotypic differentiations among South Georgian Diving Petrel (Pelecanoides georgicus) populations reveal an undescribed and highly endangered species from New Zealand. PLoS ONE 13(6): e0197766. 2018

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edited: 28.06.2018