Ich hatte mir eigentlich geschworen, nie wieder D. P.s Pterosaur Heresies-Webseite zu besuchen, aber nun ja, mir war langweilig ….
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Am 26. Januar 2022 schreibt er etwas über den Blaubrustpipra.:
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“Chrioxiphia [sic], the blue manakin, enters the LRT with its cuckoo relatives“
Übersetzung:
“Chrioxiphia, der Blaubrustpipra, betritt den LRT mit seinen Kuckucksverwandten“
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“Chrioxiphia [sic] caudata (Shaw and Nodder 1793; 15cm) is the blue manakin, native to the Amazon. Many of the skull bones are fused. Phylogenetically (Fig. 2) manakins and their relatives are neotonous descendants of larger, long-legged ancestors like the South American seriema (Cariama) and its sister the flamingo (Phoenicopterus).“
Übersetzung:
“Chrioxiphia caudata (Shaw und Nodder 1793; 15 cm) ist der Blaubrustpipra, der im Amazonas beheimatet ist. Viele der Schädelknochen sind verschmolzen. Phylogenetisch (Abb. 2) sind Manakins und ihre Verwandten neotone Nachkommen größerer, langbeiniger Vorfahren wie der südamerikanischen Seriema (Cariama) und ihrer Schwester, dem Flamingo (Phoenicopterus).“
Uff, okay.
Nun, erst einmal lautet der Gattungsname der Art Chiroxiphia und nicht Chrioxiphia ….
Verschmolzene Schädelknochen stellen nicht wirklich irgendein relevantes Verwandtschaftsmerkmal dar, Vögel haben tatsächlich sehr viele verschmolzene Knochen, z.B. einige der Bein- oder Fußknochen. Pipras und Leierschwänze gehören innerhalb der Passeriformes zu je verschiedenen Unterordnungen, nämlich den Tyranni und den Passeri, sie sind damit in etwa so nah miteinander verwandt wie z.B. die Spechte mit den Tukanen. Seriemas und Flamingos sind nicht näher miteinander verwandt und stammen von unterschiedlichen Vorfahren ab, die sich schon sehr früh in der Stammesgeschichte der Vögel voneinander getrennt haben, vermutlich schon im Paläozän.
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“Jungle-dwelling Chrioxiphia [sic] is related to jungle-dwelling Menura (the lyrebird) from Australia and jungle-dwelling Musophaga from Africa, these showy, colorful birds probably split phylogenetically prior to the Early Cretaceous appearance of the Atlantic Ocean. Few cuculids are long distance flyers. The showy birds in this clade prefer their jungles to crossing oceans.“
Übersetzung:
“Dschungelbewohnender Chrioxiphia ist mit dem im Dschungel lebenden Menura (dem Leierschwanz) aus Australien und dem im Dschungel lebenden Musophaga aus Afrika verwandt, diese auffälligen, farbenfrohen Vögel teilten sich wahrscheinlich phylogenetisch vor dem Erscheinen des Atlantischen Ozeans in der frühen Kreidezeit. Nur wenige Cuculiden sind Langstreckenflieger. Die auffälligen Vögel dieser Gruppe ziehen ihre Dschungel dem Überqueren von Ozeanen vor.“
Das verschiedene Vogelformen Dschungel bewohnen sagt rein gar nichts über ihre Verwandtschaft aus. Die Gattung Musophaga gehört zu den Turakos, einer ebenfalls recht alten Vogelordnung, die nicht näher mit den Passeriformes verwandt ist; nur weil all diese Vögel bunt gefärbt sind und Wälder bewohnen, macht sie dies nicht zu Verwandten! Diese Vogelordnungen haben sich auch nicht in der frühen Kreidezeit voneinander getrennt, das würde nämlich bedeuten, dass sie oder ihre Vorfahren bereits im Jura existiert haben müssten, dem ist aber nicht so, zu jener Zeit gab es gerade einmal die allerersten “Vogel-Versuche” à la Archaeopteryx! Kuckucksverwandte? Keiner der bis hier erwähnten Vögel ist mit den Kuckucksvögeln verwandt …, davon abgesehen sind tatsächlich einige Kuckucksvögel sehr wohl Zugvögel, nämlich all die Arten, die in den gemäßigten Zonen der Erde leben, und wieso sollten diese Vögel Ozeane überqueren, wenn es genügend Landbrücken gab oder gibt, die die Kontinente miteinander verbinden?
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“In the LRT giant lightless [sic] South American terror birds are more closely related to African secretary birds (Sagittarius). Traditionally Cariama has been cherry-picked for that role, but Cariama is closer to flamingos and lyrebirds …. According to results recovered by the LRT the phylogenetic split of secretary birds from terror birds must have also occurred before the appearance of the Atlantic Ocean. So in the Early Cretaceous of South America we should expect to find secretary bird bones someday. The value of this hypothesis, like any hypothesis, can be measured by its predictive value. Let’s see what happens.“
Übersetzung:
“Im LRT sind riesige flugunfähige südamerikanische Terrorvögel näher mit afrikanischen Sekretären (Sagittarius) verwandt. Traditionell wurde Cariama für diese Rolle ausgewählt, aber Cariama steht Flamingos und Leierschwänzen näher …. Nach den vom LRT gewonnenen Ergebnissen muss die phylogenetische Trennung von Sekretärvögeln und Terrorvögeln auch vor dem Erscheinen des Atlantischen Ozeans stattgefunden haben. In der frühen Kreidezeit Südamerikas sollten wir also damit rechnen, eines Tages Sekretärknochen zu finden. Der Wert dieser Hypothese kann wie jede Hypothese an ihrem Vorhersagewert gemessen werden. Mal sehen was passiert.“
Nein, der Sekretär ist nicht mit den Seriemas verwandt, beide haben nur ähnliche Lebensweisen und weisen daher einen ähnlichen Körperbau auf, dies nennt man konvergente Evolution, ein Konzept, dass D. P. nicht begreift, was er wirklich immer und immer wieder unter Beweis stellt! Auch diese beiden Vogelgruppen gab es noch nicht in der Kreidezeit, erst recht nicht in der unteren Kreidezeit, sie können sich also ebenfalls nicht während dieser Zeit aufgespalten haben! Niemand wird in Unterkreide-Lagerstätten Südamerikas Knochen von Sekretären finden, es wäre schon absolut verwunderlich überhaupt Knochen von Neornithes zu finden, da deren erste Vertreter nämlich überhaupt erst in der Oberkreide auftauchen. Der Wert dieser Hypothese, wenn es denn überhaupt eine ist, ist gleich Null.
Der Blaubrustpipra ist ein Vertreter der suboscinen Sperlingsvögel, also der Unterordnung Tyranni, er ist somit ein Vertreter der vermutlich zweitjüngsten der drei heute noch existierenden Unterordnungen der Sperlingsvögel, er ist nicht mit den Kuckucksvögeln verwandt, und dies gilt erst recht für alle anderen der oben genannten Arten, Gattungen und Familien.
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bearbeitet: 05.05.2022